Post City Linz
550 rejected
type: spatial
origin: ValueError
location: AT:\OOE\Linz\4020\Waldeggstraße 41
runtime: 2014-ongoing
references: Logistikzentrum Allhaming
Bis 1948 befand sich das Linzer Hauptpostamt in der Domgasse. Aufgrund der besseren Lage und Verkehrsanbindung wurde das Hauptpostamt zum Linzer Hauptbahnhof verlegt und das dort bestehende Postamt ausgebaut. 1994 entstand ein Erweiterungsbau in Form eines dreigeschossigen Postverteilerzentrums. Nach nur 20 Jahren Nutzung wurde das Logistikzentrum am Hauptbahnhof aufgrund unzureichender Kapazitäten aufgelassen. Das Aufkommen des Online-Handels und das daraus resultierende steigende Paketaufkommen sowie der wirtschaftliche Druck beschleunigte Logistikketten zu etablieren, machten einen neuen Standort notwendig.
Übrig geblieben ist eine großflächige Industriebrache in zentraler Lage. Seit der Stilllegung des Verteilerzentrums wird über dessen Nach- oder Umnutzung diskutiert. 2015 bis 2019 fand das Ars Electronica Festival im leerstehenden Gebäude statt. 2015 wurde das Hauptgebäude als Flüchtlingsquartier genützt. Beides kann als Implementierung eines temporären urbanen Patches gesehen werden. Ein Urban Update in Form eines städtebaulichen Quartiers gemischter Nutzung befindet sich in der Planungsphase. Der ausgerufene Architekturwettbewerb wurde zu Gunsten des Entwurfs des Büros Nussmüller Architekten entschieden.
Im Projekt Post City Linz vermengen sich öffentliche Interessen, wie Verkehrsplanung oder die Schaffung von Wohnraum, mit einer ökonomischen Wirtschaftlichkeitsrechnung – nicht zuletzt durch die Anteilnahme privater Aktionäre an der Post AG.
Logistikzentrum Allhaming
type: graphic
origin: ValueError
location: AT:\OOE\Allhaming\4511\Poststraße 2
runtime: 2014-ongoing
references: PostCity
Das Logistikzentrum Allhaming entstand 2014 im Auftrag der österreichischen Post AG als Nachfolgeeinrichtung des Postverteilzentrums in Linz. Der bisherige Standort am Linzer Hauptbahnhof war optimiert für die Anlieferung mit der Bahn. Durch die Verlagerung der Frachtbewegung von der Schiene auf die Straße (LKWs), fiel die Wahl des neuen Standortes auf Allhaming. Das neue Logistikzentrum bietet eine direkte Anbindung an die Autobahn A1 und moderne Sortiertechnologien, mit denen täglich 1,6 Millionen Briefe und 104.000 Pakete abgefertigt werden können.
Schon 7 Jahre später geriet der Standort Allhaming wieder an die Grenzen seiner Kapazität. 2021 wurde ein Erweiterungsbau mit einer Grundfläche von 125.000 m² angekündigt, um der steigenden Paketlast gerecht zu werden.
Das Logistikzentrum zeigt als grafischer Glitch die systemische Unvereinbarkeit von global verzahnten Lieferketten, einer Just-in-time-Mentalität, und dem Programm des Klima- und Umweltschutzes.
Flowchart – Post City
Flowcharts, auch Flussdiagramm oder Programmablaufplan genannt, werden eingesetzt, um Abläufe in Computerprogrammen grafisch darzustellen. Zur Lösung eines Problems wird ein Algorithmus – eine eindeutige Handlungsvorschrift – benötigt. Ein Flowchart bildet die Umsetzung der Handlungsvorschrift ab. Der Einsatz verschiedener Subroutinen, Schleifen, bedingter Anweisungen oder Verzweigungen ermöglicht die Erledigung komplexer Aufgaben. Je umfangreicher ein Programm ist, umso vielschichtiger werden oft dessen Abläufe.
Unabhängig von Computerprogrammen werden Flowcharts auch zur Darstellung von Tätigkeiten, Arbeitsabläufen oder Prozessen angewandt. Zur Erforschung städtebaulicher Entwicklungen kann ein Ablaufplan genutzt werden, um eine Zielsetzung klar zu definieren und die Beteiligten als Einflussfaktoren darzustellen. Es ist auch möglich in der Vergangenheit liegende Abläufe darzustellen, um deren Hergang oder Ursachen ersichtlich zu machen.
Wie sollte das optimale Programm für Stadtplanung ablaufen? Es bräuchte viele Prozesse, Unterprogramme und Schleifen, aber es würde trotzdem stets einem transparenten und durchdachten Ablauf folgen. Für viele Themen wie Energieversorgung, Verkehrsverringerung, Mobilitätskonzepte, Lebensqualität, Begrünung oder Klimafreundlichkeit, gäbe es ein Modul – ein separates Unterprogramm – das in neue Planungsprojekte geladen werden kann. Viele wichtige Module fehlen dabei jedoch oft gänzlich oder können nicht richtig geladen werden. Dies löst einen ImportError aus.
Ein Beispiel dafür ist der Bodenverbrauch in Österreich. Es gibt für Bebauungspläne und Entwicklungskonzepte keine einheitliche bundesweite Vorgabe. Wie sich Orte, Märkte und Städte entwickeln und welche Flächen dabei versiegelt werden, obliegt den Ländern und Gemeinden. Diese verfügen häufig nicht über die nötigen Kompetenzen, um ein kompatibles und vorausschauendes Modul bereitzustellen.
Das abgebildete Flussdiagramm veranschaulicht die Lebensdauer des Postverteilerzentrums am Linzer Hauptbahnhof. Da es sich um ein Gebäude mit spezifischem Nutzen handelt, sind daran viele Prozesse beteiligt, die den Nutzen direkt und indirekt beeinflussen. Die abgebildeten Einflussfaktoren sind dabei als Eingaben, Ausgaben, Unterprogramme und Prozesse abgebildet und stellen nur bedingt direkte Kausalitäten dar. Vielmehr handelt es sich um eine Abbildung eines Gesamtprozesses, der zeigen soll, an welchen Punkten ein Error auftauchen könnte, ein Modul fehlt, oder eine übergeordnete Entwicklung lokale Auswirkungen hat. Die Recherche zur Entwicklung des 4 Hektar großen Areals am Hauptbahnhof zeigt, dass neue Strategien im Umgang mit der Planung und Gestaltung neuer Stadtquartiere benötigt werden. Speziell wenn es sich bei den Eigentümer*innen um teilstaatliche Konzerne handelt. Teilstaatliche Gesellschaften, Konzerne und Unternehmen besitzen oft große Grundstücke und viele Immobilien. Deren Immobilienentwicklung hat starken Einfluss auf Quartiere, Stadtteile, oder die gesamte Stadt und sollte nicht unter dem Deckmantel des wohlwollenden Gemeinnutzens betrachtet werden.
Linz möchte sich als Innovationsstadt und Klimahauptstadt präsentieren. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre die innovative und klimafreundliche Planung und Umsetzung von Bauprojekten im Interesse der Bevölkerung. 150.000 m² Bruttogeschossfläche Potential sollen sich in den kommenden Jahren süd-westlich des Hauptbahnhofes auftuen. Der verantwortungsvolle Einsatz nachhaltiger Baumaterialien, die bestmögliche Reduktion des Individualverkehrs oder der vorausschauende Umgang mit – am Standort unvermeidbaren – Immissionen zum Wohl der Bewohner*innen sind nur einige der Module, die dringend in das Linzer Stadtentwicklungsprogramm importiert werden müssten.